Generation X, Generation Y, Generation Z – das Denken in Generationen hat inzwischen seinen festen Platz in der öffentlichen Diskussion und in der Arbeitswelt gefunden. Das hat durchaus seine Berechtigung, denn die Mitglieder der verschiedenen Generationen unterscheiden sich durch verschiedene Merkmale. Unternehmen tun gut daran, diese verschiedenen Merkmale im Recruiting und in der Mitarbeiterbindung entsprechend zu adressieren. Welche Merkmale dafür wichtig sind, um Talente aus der Generation X für das eigene Unternehmen zu gewinnen und zu halten, erklärt dieser Beitrag.

Wer sind die Mitglieder der Generation X?

Die Mitglieder der Generation X sind Menschen, die zwischen 1965 und 1980 geboren sind. Geprägt wurde der Begriff vom kanadischen Romanautor Douglas Copland. In Deutschland war jedoch lange Zeit der Begriff „Generation Golf“ vorherrschend. Dieser Begriff stammt aus einem Buch von Florian Ilies. Mit 16 Millionen Mitgliedern stellt die Generation X aktuell die bevölkerungsreichste Gruppe in Deutschland dar und macht natürlich einen großen Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung aus.

Übersicht der Generationen

Übersicht der Generationen

Wie die Mitglieder der Gen X aufgewachsen sind

Die Generation X ist zur Zeit des Wirtschaftswunders in Deutschland aufgewachsen. Die Sorgen der Nachkriegsjahre waren weitestgehend vorbei. Deutschland befand sich während ihrer Kindheit und Jugend in einem starken Aufschwung. Zugleich war die Lebenswirklichkeit geprägt von einem geteilten Deutschland und den Spannungen zwischen Ost und West. Dieses Spannungsfeld zeigt sich heute noch in verschiedenen Merkmalen, die bei der Gen X von Wohlstands- und Sicherheitsorientierung zeugen.

Die wichtigsten Merkmale der Generation X

Auf die Mitglieder der Gen X treffen zahlreiche Merkmale zu, um sie zu klassifizieren. Natürlich lassen sich nicht alle Menschen aus diesen Geburtsjahrgängen verallgemeinern. Doch Soziologen schreiben den Mitgliedern bestimmte Merkmale zu, die in der Generation stärker auftreten als in den nachfolgenden Generation Y oder der Generation Z.

Ein gutes Bildungsniveau

Die Menschen, die in Deutschland zwischen 1965 und 1980 geboren sind, weisen einen guten Bildungsstand auf und stehen dem Arbeitsmarkt qualifiziert zur Verfügung. Viele Menschen verfügen über Abitur, Hochschulabschlüsse oder handwerkliche bzw. kaufmännische Ausbildungen. Dennoch wird die Generation beim Bildungsstand von der nachfolgenden Generation Y übertroffen.

Eine starke Konsumorientierung

Während die Generation der Babyboomer (Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er) mit dem Motto „Leben, um zu arbeiten“ in Verbindung gebracht wird, arbeitet die Generation X, um zu leben. Für die Mitglieder ist ein Leben in Wohlstand und mit materiellen Vorzügen wichtig. Ziele wie ein Eigenheim, ein Auto und regelmäßige Urlaube spiegeln die Ambitionen dieser Gesellschaft wider. Daher ist für diese Generation die Sicherheit im Job wichtiger als Merkmale wie die Selbstverwirklichung oder eine sinnstiftende Tätigkeit. Schließlich haben die Mitglieder auch Zeiten von Massenarbeitslosigkeit und großer wirtschaftlicher Unsicherheit zu spüren bekommen.

Eine starke Orientierung nach Sicherheit

Viele Mitglieder der Generation X müssen sich um ihre Existenz keine Sorgen machen. Dennoch sind Themen wie Massenarbeitslosigkeit oder Krisen in dieser Generation durch die erlebten Erfahrungen allgegenwärtig. Daher streben viele Mitglieder nach Sicherheit und suchen diese auch in der Arbeitswelt. Verlässliche Arbeitgeber und ein sicherer Arbeitsplatz sind für Mitglieder der Generation X weitaus wichtiger als für Mitglieder der Generation Y. Zudem ist zu bedenken, dass viele Mitglieder der Generation X noch dabei sind, ihr Eigenheim abzuzahlen. Oder sie möchten den heranwachsenden Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen und sind daher auf ein stabiles Einkommen angewiesen.

Die Generation X in der Arbeitswelt

Die Mitglieder der Generation X können durchwegs als fleißig bezeichnet werden. Für sie sind hierarchische Strukturen und Ansagen von oben nichts Ungewöhnliches. An die neuen, offeneren und partizipativen Arbeitsformen müssen sie sich erst noch gewöhnen. Es gilt, den eigenen Platz in einer agiler gewordenen Arbeitswelt zu finden.

Sie akzeptieren es, wenn von ihnen im Job viel verlangt wird und rebellieren nicht sofort, wie es wahrscheinlich die Generation Y tun würde. Daher ist das Risiko für einen Burnout oder eine Erschöpfungsdepression in dieser Gruppe sehr hoch.

Möglichkeiten zum Home-Office nehmen die Mitglieder der Generation X gerne wahr. Jedoch haben sie nicht den Wunsch, dass die Grenzen zwischen Arbeitswelt und Privatleben verschwimmen. Arbeit ist Arbeit und Freizeit ist Freizeit.

Recruiting der Generation X

Während das Recruiting der Generation Y heute in vielen Fällen schon über Instagram oder Tik Tok geschieht, sind Menschen der Jahrgänge 1965 bis 1980 hier noch traditioneller unterwegs. Für sie ist die klassische Bewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf der sicherste Weg zum Job.

Um Mitglieder dieser Generation anzulocken, dürfen in der Stellenanzeige ruhig Merkmale, wie die Sicherheit des Arbeitsplatzes oder Statussymbole wie ein Firmenwagen oder ein Einzelbüro genannt werden. Die Ansprache darf ruhig förmlich sein. Mitglieder der Generation X kennen in der Arbeitswelt eher das „Sie“ als das „Du“.

Mitarbeiterbindung für die Generation X

Die Generation X schätzt ein verlässliches und kollegiales Umfeld in der Arbeitswelt. Entgegengebrachtes Vertrauen von Seiten des Arbeitgebers wird in der Regel mit guten Leistungen honoriert. Die Mitglieder der Generation X übernehmen gerne Verantwortung und orientieren sich an klaren Zielen. Während sich – getrieben durch die Corona-Pandemie – Videomeetings in vielen Unternehmen etabliert haben, ziehen sie in der Arbeitswelt noch das persönliche Gespräch vor.

Auch wenn der Wechselwille in dieser Generation weit weniger ausgeprägt ist als in den nachfolgenden Generationen, ist ein Karriereplan für diese Mitarbeiter wichtig. Der Wunsch, sich in der zweiten Hälfte des Berufslebens noch zu verändern, ist durchaus vorhanden. Können sie dies im eigenen Unternehmen tun, umso besser. Lebenslanges Lernen ist für die Gen X wichtig. Daher nehmen sie Angebote für die eigene Fort- und Weiterbildung gerne an.

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