In den Medien wird viel über die Merkmale, Anforderungen und Wünsche der Generation Y gesprochen. Auch für Unternehmen ist es wichtig zu wissen, wie die Angehörigen dieser Generation ticken und wie sie sich in der Arbeitswelt verhalten. Was für die sogenannten Millennials wichtig ist und was sie wirklich von Arbeitnehmern anderer Altersstufen unterscheidet, erläutert dieser Beitrag.
Wer gehört zur Generation Y?
Die Generation Y umfasst Personen, die zwischen 1981 und 1995 geboren wurden. Man nennt die Mitglieder der Generation Y daher Millennials. Das ist darauf zurückzuführen, dass sie um die Jahrtausendwende ihre prägenden Jahre von Kindheit und Jugend verlebten. Eines der Merkmale, das die Generation Y geprägt hat, ist die steigende Komplexität der Welt, in die ihre Mitglieder hineingeboren wurden.
Das spiegelt sich in einer ständigen Sinnsuche wider, die sich auf die Arbeitswelt auswirkt. Diese Sinnsuche, also das Fragen nach dem Warum (englisch: Why), hat der Generation ihren Namen gegeben. Am Arbeitsmarkt ist die Generation Y mit etwa 31 Prozent vertreten und macht damit hinter der Generation X (Jahrgänge 1965 bis 1980) die zweitgrößte Gruppe der Arbeitnehmer aus. Dies ist Grund genug, dass sich Personalabteilungen eingehend mit dieser Gruppe auseinandersetzen und ihre Merkmale studieren.
Die wichtigsten Merkmale der Generation Y
Natürlich kann man nicht alle Menschen, die in einem Zeitraum von 15 Jahren geboren wurden, als homogene Gruppe mit gleichen Wünschen und Bedürfnissen betrachten. Dennoch zeichnen sich die Mitglieder der Generation Y durch gemeinsame Merkmale aus.
Der Wunsch nach Flexibilität
Mitglieder der Generation Y mögen Unabhängigkeit und streben nach Flexibilität. Ein Arbeitsplatz ohne die Möglichkeit von Homeoffice? Ein strikter 9-to-5-Job mit Anwesenheitspflicht über 40 Stunden pro Woche? Für die meisten Mitglieder dieser Generation ist dies undenkbar. Ein ganzes Leben lang den gleichen Job machen? Langweilig! Für Millennials muss Abwechslung her – und zwar im Privatleben wie in der Arbeitswelt.
Flexibilität ist sicherlich eines der wichtigsten Merkmale für die Generation Y. Darauf können Arbeitgeber inzwischen gut reagieren. Millennials trennen die Arbeitswelt nicht mehr strikt vom Privatleben. Früher Feierabend machen, um das schöne Wetter zu genießen und dafür am Abend nochmal die E-Mails checken? Für die Generation Y ist das kein Problem.
Die Flexibilität der Generation bezieht sich nicht nur auf den ausgeübten Job, sondern auch auf die Wechselmotivation. Jobwechsel sind weitaus häufiger und inzwischen in der Arbeitswelt anerkannt – genauso wie die flexiblen Lebensläufe, die heute viele verschiedene Merkmale aufweisen und meistens nicht mehr den klassischen Karriereweg der Generation X verfolgen.
Wer diese Mitarbeiter im Unternehmen halten will, der muss also Abwechslung bieten. Das kann in Form wechselnder Projekte sein. Ebenso kann die Möglichkeit eines Sabbaticals die Arbeitnehmer der Generation zum dauerhaften Verbleib im Unternehmen bewegen.
Selbstverwirklichung im Fokus
Millennials sagt man nach, dass sie sich selbst verwirklichen möchten und nach Individualität streben. Sie sind immer auf der Suche nach dem Sinn ihrer Arbeit und möchten einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten.
Manche Unternehmen reagieren auf den Wunsch nach mehr Sinn, indem sie ihren Mitarbeitern zum Beispiel erlauben, während 5 % ihrer Arbeitszeit an einem eigenen Projekt zu arbeiten. Darin kann sich der Mitarbeiter mit all seinen Talenten einbringen und einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen.
Auch eine klare Kommunikation der Unternehmensziele ist für Millennials in der Arbeitswelt von entscheidender Bedeutung. So erkennen sie, welchen Beitrag sie und das Unternehmen zum großen Ganzen leisten.
Unternehmenskommunikation in einem System
Mit infra-struktur vereinst du alle Teile der Kommunikation in einem System. Deine Mitarbeiter greifen jederzeit darauf zu und haben immer den gesamten Überblick, ganz gleich wo sie gerade arbeiten wollen.
Hoher Bildungsstand und exzellente Ausbildung
Der Bildungsstand der Generation Y übertrifft den Bildungsstand früherer Generationen. Noch nie hat es so viele Menschen mit Abitur bzw. einem Hochschulabschluss gegeben. Dementsprechend selbstbewusst ist diese Generation. Wer verschiedene Sprachen spricht oder Auslandsaufenthalte und Praktika bei namhaften Unternehmen nachweisen kann, der hat auch an die Arbeitswelt hohe Ansprüche.
Für das Recruiting bedeutet dies, dass HR-Mitarbeiter Bewerber heute durchaus umwerben müssen. Die Zeiten des Fachkräftemangels führen dazu, dass Unternehmen ihre Benefits deutlich herausstellen müssen und Mitgliedern der Gen Y zeigen müssen, dass das eigene Unternehmen genau ihre passende Arbeitswelt widerspiegelt. Eine große Bedeutung kommt dabei dem Employer Branding zu. Eine attraktive Arbeitgebermarke mit gelebten Werten zieht Kandidaten der Gen Y an. Authentizität ist das oberste Gebot. Schließlich möchten sich Millennials mit ihrem Arbeitgeber zu 100% identifizieren.
Wie Unternehmen Millennials für sich gewinnen können
Man sagt Millennials gerne nach, dass Geld für sie in der Arbeit nicht alles ist, sondern dass das Streben nach einer sinnhaften Tätigkeit an oberster Stelle steht. Die Realität dürfte so aussehen, dass Geld nach wie vor ein wichtiger Faktor ist. Für die Gen Y muss in der Arbeitswelt das Gesamtpaket passen. Dazu gehören verschiedene Merkmale wie Bezahlung, eine erfüllende Tätigkeit und eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur.
Zudem ist es für Unternehmen eine Herausforderung, die Mitarbeiter der Gen Y langfristig zu halten. Unternehmen gehen dabei durchaus neuartige Wege. Das kann ein Bleibebonus sein, der ausgezahlt wird, wenn ein Mitarbeiter für eine bestimmte Zeit beim Unternehmen bleibt.
Die richtige Führung für die Generation Y: Mitbestimmung statt Ansagen von oben
Selbstverwirklichung, Eigenverantwortung und Führung – wie passen diese Merkmale zusammen? Indem die Mitglieder der Gen Y aktiv mitgestalten und sich einbringen dürfen! Es ist also an der Zeit, partizipative Führung in den Vordergrund zu rücken. Hierarchische und autoritäre Führungsstile haben ausgedient. Heute geht es mehr denn je um die Einbeziehung und das gemeinsame Gestalten. Ansagen von oben funktionieren nicht mehr gut. Vielmehr ist individuelles Coaching gefragt. Unternehmen, die auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter setzen, haben die besten Chancen, Millennials für sich zu gewinnen.