Über kaum ein anderes Thema wird in Personalbüros und der Organisationstheorie so viel diskutiert wie über die Motivation von Mitarbeitern. Schließlich weiß jeder, der mit Menschen zusammenarbeitet, dass die Motivation entscheidend zum Erfolg von Projekten beiträgt. Dabei unterscheidet die Forschung zwischen der extrinsischen und der intrinsischen Motivation. In diesem Beitrag geht es um die intrinsische Motivation – und vor allem darum, wie man sie fördern kann.

Die intrinsische Motivation kurz erklärt

 Wenn ein Mensch intrinsisch motiviert ist, dann kommt seine Motivation aus einem inneren Antrieb. Der Mitarbeiter benötigt keine externen Anreize wie mehr Geld oder andere Formen der Honorierung, um seine Arbeit zu tun. Die Motivation, etwas zu tun, kommt aus der Freude an der Tätigkeit oder aus Neugier bzw. einem Forscherdrang und ist selbstbestimmt. Das hat den großen Vorteil, dass die Ergebnisse der Arbeit oft besser sind, als wenn man versucht, eine Person durch externe Motivation zu etwas zu bewegen. Eine Tätigkeit, die intrinsisch motiviert ist, geht mit den eigenen Überzeugungen und Wünschen einher. Sie muss dabei gar keinem rationalen Zweck folgen. Wenn die drei psychologischen Grundbedürfnisse der sozialen Eingebundenheit, der Autonomie und des Erlebens von Kompetenz erfüllt werden, steigen damit fast automatisch die Leistung und die eigene Freude.

Der Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation

Während die intrinsische Motivation aus einem inneren Antrieb kommt, ergibt sich der Anreiz bei der extrinsischen Motivation vor allem von außen. Zu den klassischen extrinsischen Motivatoren zählen Faktoren wie ein Bonus, eine Gehaltserhöhung, Statusobjekte oder ein besonderer Titel. Oft geht es bei der extrinsischen Motivation um die Erwartung dritter Personen. Während extrinsische Motivation kurzfristig sehr wirksam sein kann, ist erwiesen, dass die innere Motivation zu langfristig besseren Ergebnissen führt. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Student beginnt aus eigenem Antrieb und Interesse an der menschlichen Gesundheit ein Medizinstudium. Er wird damit wahrscheinlich glücklicher als jemand, der es seinem Vater recht machen will bzw. dessen Status als Arzt nacheifert. Extrinsische Motivation wird dann kritisch, wenn sie auf Druck oder Fremdbestimmung basiert und die Freude an der Tätigkeit in den Hintergrund gerät. Extrinsische und intrinsische Motivation schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Im besten Fall geht ein Mitarbeiter einer intrinsisch motivierten Tätigkeit nach und erhält dafür eine extrinsische Belohnung in Form eines guten Gehalts oder einer anderen Anerkennung.

Intrinsische Motivation

Wie lässt sich die intrinsische Motivation fördern?

Wie sich die extrinsische Motivation beeinflussen lässt, ist klar: Geld, Beförderung, Anerkennung und Lob sind klassische Beispiele. Die innere Motivation lässt sich aber nicht so einfach von außen fördern. Es gibt allerdings zahlreiche Rahmenbedingungen, um eine intrinsische Motivation zu erreichen.

Sinnstiftendes Arbeitsumfeld für mehr innere Motivation

Wer einen Sinn in seiner Arbeit sieht, der ist automatisch motivierter als jemand, der nicht weiß, warum er eigentlich tut, was er tut. Glücklicherweise ist es möglich, in jedem Beruf einen Sinn zu sehen. Ein Mitarbeiter der Müllabfuhr geht ebenso einer sinnstiftenden Tätigkeit nach wie eine Krankenschwester oder ein Mitarbeiter im Finanz-Controlling, der im Blick hat, dass die Löhne jeden Monat pünktlich bezahlt werden. Wer weiß, welchen Nutzen seine Arbeit für andere Menschen oder die eigene Organisation hat, der kann sich stets diesen Wert vor Augen halten und damit auch Phasen durchstehen, in denen die Arbeit weniger Spaß macht.

Freude an der eigenen Tätigkeit fördern

Die Freude an der eigenen Tätigkeit ist einer der größten intrinsischen Motivatoren. Wer etwas gerne tut, der geht mit Freude zur Arbeit und liefert in der Regel auch bessere Ergebnisse. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Universitätsprofessor oder um einen Zimmermann handelt. Das Beste, was einem Menschen passieren kann, ist, dass er die für ihn passende Arbeit findet und ihr aus einer inneren Motivation heraus nachgeht.

Neue Herausforderungen schaffen

Viele Menschen verspüren das innere Bedürfnis, sich immer neuen Herausforderungen zu stellen. Man kennt das zum Beispiel von Sportlern, die sich stets neue Ziele setzen und mit Inbrunst und Hingabe dafür trainieren. Auch in der Arbeitswelt gibt es ständig neue Möglichkeiten, sich zu verbessern. Wichtig ist, dass man die Herausforderungen so gestaltet, dass sie zwar fordern, aber nicht überfordernd sind. Sich ein Stück außerhalb der eigenen Komfortzone zu bewegen, ist für die meisten Menschen genau die richtige Dosis und wird nicht selten durch Stolz belohnt. Arbeitgeber tun also gut daran, solche Herausforderungen zu fördern.

Freiwilligkeit für mehr innere Motivation

Zwang kann sich negativ auf die intrinsische Motivation auswirken. Im Gegensatz dazu kann das Gefühl der Freiwilligkeit dafür sorgen, dass die innere Motivation steigt. Eigener Freiraum, die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und Dinge mitzubestimmen, zählen zu den stärksten Treibern zur Förderung der inneren Motivation.

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Was Arbeitgeber machen können, um die intrinsische Motivation zu fördern

Arbeitgeber können zwar die intrinsische Motivation nicht verordnen bzw. direkt beeinflussen. Sie können jedoch Rahmenbedingungen schaffen, um die intrinsische Motivation ihrer Mitarbeiter zu fördern. Dazu gehört das Schaffen einer herausfordernden und gleichermaßen wertschätzenden Arbeitsumgebung, in der Mitarbeiter sinnstiftenden Tätigkeiten nachgehen können. Regelmäßige Rückmeldungen und ein Umfeld, das dafür sorgt, dass sich Mitarbeiter kompetent fühlen, sind weitere wichtige Faktoren, um innere Motivation zu fördern. Auch ein umfassendes Angebot zur Fortbildung und zur Weiterbildung zahlt positiv auf die intrinsische Motivation ein. Zudem kann es die innere Motivation fördern, wenn der Sinn und Zweck des Unternehmens klar kommuniziert wird und jeder Mitarbeiter erkennt, welchen Beitrag er dazu leisten kann.

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