Personalverantwortliche zerbrechen sich gerne den Kopf darüber, was ihre Mitarbeiter wirklich motiviert. Sind es die viel diskutierten flexiblen Arbeitszeiten? Oder ist es der schnöde Mammon – also das Geld, das am Monatsende auf das Konto fließt? Bringen ein paar zusätzliche Urlaubstage einen richtigen Motivationsschub, sind es Dinge wie eine sinnstiftende Tätigkeit, Flexibilität und Eigenverantwortung, oder ist es am Ende doch eine Mischung aus all diesen Komponenten? Dieser Beitrag gibt Aufschluss darüber, was Menschen heute motiviert, um im Job ihre maximale Leistung zu bringen.

Leistungsanreiz: Eine Definition

Als Leistungsanreiz bezeichnet man einen Stimulus, der einen Menschen motiviert, eine ansprechende Leistung zu erbringen. Der Leistungsanreiz kann einen Menschen extrinsisch oder intrinsisch motivieren. Ein klassischer extrinsischer Motivator ist Geld. Auf die intrinsische Motivation wirken sich hingegen Dinge wie eine sinnstiftende Tätigkeit oder Eigenverantwortung aus.

Die verschiedenen Leistungsanreize im Überblick

Unternehmen haben viele verschiedene Möglichkeiten, um ihre Mitarbeiter zu mehr Leistung zu motivieren. Was im Einzelfall als Motivator wirkt, ist individuell verschieden. Das kann mit der aktuellen Lebenssituation, der Karrierestufe oder der ausgeübten Tätigkeit zusammenhängen. Die wichtigsten Beispiele für Leistungsanreize sind: 

  • Monetäre Leistungsanreize wie ein höheres Gehalt oder leistungsbezogene Boni
  • Mehr Freizeit in Form von zusätzlichen Urlaubstagen
  • Flexibilität bei den Arbeitszeiten, etwa durch die Möglichkeit der Arbeit im Homeoffice oder die Abschaffung von Kernzeiten
  • Mehr Möglichkeiten zur Eigenverantwortung
  • Sinnstiftende Tätigkeit
  • Statussymbole wie Dienstwagen, Firmenhandy oder eigenes Büro

Monetäre Leistungsanreize

Monetäre Leistungsanreize, die sich auf dem eigenen Konto bemerkbar machen, werden wohl nie aus der Mode kommen. Schließlich ist Geld einer der stärksten extrinsischen Motivatoren. Wie stark ein Plus auf dem Konto jedoch motiviert, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wer in jungen Jahren noch relativ wenig Geld verdient, den wird ein Gehaltssprung vielleicht mehr motivieren als einen älteren Mitarbeiter, der schon in einer Gehaltsklasse jenseits von 70.000 oder 80.000 Euro pro Jahr angekommen ist. Doch vor allem in vertriebsorientierten Berufen mit einem großen variablen Gehaltsanteil ist das Geld heute noch immer einer der stärksten Motivatoren, um die eigene Leistung abzurufen.

Zusätzliche Urlaubstage oder Aussicht auf ein Sabbatical

Viele Menschen berücksichtigen heute bei der Wahl ihres Arbeitgebers nicht nur das Gehalt, das sie verdienen können. Ebenso wichtig sind ihnen die Freizeitmöglichkeiten. So suchen sich immer mehr Menschen einen Job aus, bei dem es die Möglichkeit gibt, zusätzliche Urlaubstage zu erhalten. Sogar internationale Beratungsfirmen bieten Vertragsmodelle an, die weniger Gehalt, dafür aber eine Vier-Tage-Woche bieten.

Beliebt sind auch Firmen, bei denen es die Möglichkeit eines Sabbaticals oder eines Zeitkontos gibt. Unter einem Sabbatical ist eine längere Auszeit vom Job zu verstehen, in der man seine Akkus wieder auflädt. Auf einem Zeitkonto kann man zum Beispiel über mehrere Jahre Urlaubstage ansparen und sich dann auf dieser Basis eine Auszeit nehmen.

Zusätzliche Urlaubstage oder Aussicht auf ein Sabbatical

Flexible, eigenverantwortliche Tätigkeit

Neben den Faktoren Geld und Zeit spielt die Art der Tätigkeit eine große Rolle für die eigene Motivation. Bewerber suchen heute gezielt nach Jobs, in denen sie flexibel und eigenverantwortlich arbeiten können. Dabei geht es zum Teil um die Arbeitszeit, aber auch um die Ausgestaltung der Tätigkeit. Wer seine Projekte selbst aussuchen kann und über den Inhalt der Arbeit mitbestimmen kann, gilt als zufriedener. Und zufriedene Mitarbeiter bringen bessere Leistungen, sind loyaler und kündigen seltener.

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Statussymbole verlieren an Bedeutung

Statussymbole sind für viele Arbeitnehmer heute weit weniger wichtig, als dies noch um die Jahrtausendwende der Fall war. Gerade in Zeiten des Klimawandels wird ein großes Dienstauto nicht mehr als das Nonplusultra angesehen. Arbeitnehmer freuen sich heute eher über ein kostenloses Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel, das sie auch in ihrer Freizeit nutzen können. Auch das Einzelbüro verliert an Wichtigkeit. So sitzen heute sogar Abteilungsleiter mitten im Großraumbüro und ziehen sich nur für wichtige Meetings in separate Räume zurück. Insgesamt nimmt das Statusdenken in vielen Bereichen ab. Einst starre Hierarchien werden flacher und öffnen sich für mehr Mitbestimmung.

Möglichkeiten zur Weiterbildung

Um Mitarbeiter anzuziehen, ist es für Unternehmen wichtig, individuelle Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung zu bieten. Beispiele dafür sind In-House-Seminare, Online-Weiterbildungen und persönliche Coachings.

Unterschiede in der Bewertung von Leistungsanreizen zwischen Männern und Frauen

Betrachtet man, was Frauen und Männer bei der Arbeit motiviert, dann zeigen sich durchaus geschlechterspezifische Unterschiede. Frauen möchten vor allem ihren Beruf gut mit dem Privatleben vereinbaren. Das ist der Tatsache geschuldet, dass auch heute noch Frauen einen Großteil der Kinderbetreuung und der Arbeit im Haushalt leisten.

Das bedeutet, dass für viele Frauen die Flexibilität oder zusätzliche Urlaubstage einen zusätzlichen Anreiz bilden, in der Arbeit mehr Einsatz zu zeigen. Zudem ist es Frauen wichtiger als Männern, dass sie für ihre Arbeit Wertschätzung und Anerkennung erhalten.

Männer lassen sich hingegen eher durch monetäre Anreize oder den Erfolg bei Projekten motivieren. Für Männer ist es viel wichtiger, dass sie Deadlines einhalten, neue Initiativen starten und zum Erfolg des Unternehmens beitragen.

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Fazit

Die Bedeutung von Leistungsanreizen wandelt sich

Fakt ist, dass sich die Bedeutung von Leistungsanreizen in den vergangenen Jahren verändert hat. Früher spielten zum Beispiel Statussymbole eine weitaus wichtigere Rolle als heute. Für die aktuelle Generation treten ein Dienstfahrzeug oder ein eigenes Büro immer mehr in den Hintergrund. Dafür werden Aspekte wie Flexibilität am Arbeitsplatz oder die Möglichkeit zum Homeoffice immer wichtiger. Und nach wie vor rangiert die Bezahlung ganz weit vorne. Denn wer gute Arbeit leistet, der möchte dafür auch gut bezahlt werden.

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