Die Förderung und Entwicklung von Mitarbeitern ist eine der wichtigsten Aufgaben im Bereich der Personalführung. Dabei geht es darum, das Potenzial von Angestellten und ihre individuellen Wünsche für die berufliche Weiterentwicklung mit den Anforderungen des Unternehmens in Einklang zu bringen. Einen enormen Beitrag dazu leisten Entwicklungsgespräche. Sie sind Standortbestimmung und Ausblick für beide Seiten, also für Mitarbeiter und Vorgesetzte. In diesem Beitrag geht es darum, wie das Entwicklungsgespräch zum hilfreichen Werkzeug für die Entwicklung von Mitarbeitern werden kann.
Was ist ein Entwicklungsgespräch?
Ein Entwicklungsgespräch ist ein Mitarbeitergespräch, bei dem der Fokus auf der zukünftigen Entwicklung liegt. Während bei einem Zielgespräch die Ziele und die Leistung im Fokus stehen, geht es beim Entwicklungsgespräch darum, das Potenzial des Mitarbeiters zu nutzen. Im besten Fall ist das Entwicklungsgespräch der Auftakt für verschiedene Maßnahmen, die den Mitarbeitern menschlich, fachlich und sozial weiterentwickeln.
Die Bedeutung von Entwicklungsgesprächen
Mitarbeiter sind das bedeutendste Kapital für jedes Unternehmen. Motivierte Mitarbeiter, die sich weiterentwickeln wollen, kann sich jeder Chef nur wünschen. Daher ist es wichtig, die Entwicklung von Mitarbeitern im Blick zu haben, um ihr volles Potenzial ausschöpfen zu können. Wenn jemand im Unternehmen den Wunsch nach Veränderung und Entwicklung äußert, ist es höchste Zeit, ein Entwicklungsgespräch anzusetzen. Doch auch wenn dieser Wunsch nicht explizit geäußert wird, gehört ein Entwicklungsgespräch auf jede Agenda.
Es ist essenziell, dass sich Mitarbeiter gesehen und anerkannt fühlen und nicht aus Mangel an Wertschätzung oder Entwicklungsmöglichkeiten zur Konkurrenz abwandern. Entwicklungsgespräche sollten aber nicht nur Leistungsträger fördern, sondern der ganzen Belegschaft offenstehen. Natürlich gilt es auch, Angestellte, die mit ihrer Leistung unter dem Durchschnitt liegen, in ihrer Entwicklung zu fördern und entsprechende Maßnahmen und Schulungen in die Wege zu leiten.
Unternehmen, die Entwicklungsgespräche anbieten, zeigen, dass sie an der Entwicklung ihrer Mitarbeiter interessiert sind und ihnen der langfristige Erfolg wichtig ist. Diese Bemühungen können auch im Rahmen vom Employer Branding kommuniziert werden, um schon Bewerbern zu zeigen, wie viel ein Unternehmen in die Weiterentwicklung investiert.
Wie oft sind Entwicklungsgespräche sinnvoll?
Dafür gibt es keine feste Regel. In der Praxis hat es sich bewährt, Entwicklungsgespräche regelmäßig zu führen und nicht nur einmal im Jahr wie das Ziel- oder das Jahresgespräch. Das ist vor allem wichtig, wenn der Mitarbeiter den Wunsch nach Entwicklung und beruflichem Vorankommen geäußert hat. Dann sollten Vorgesetzte und Personalabteilung den Mitarbeiter auf seinem Weg begleiten und, wenn es der Unternehmenskontext erlaubt, die nötigen Förderungen zur Verfügung stellen. Der Turnus für das Gespräch richtet sich nach den Maßnahmen. Hat der Mitarbeiter nach dem Entwicklungsgespräch eine Fortbildung begonnen, die sechs Monate dauert, dann ist es nicht nötig, nach einem Monat bereits ein weiteres Gespräch anzusetzen. Besser ist es, das Gespräch gegen Ende der Fortbildung zu führen.
Drei Tipps für ein erfolgreiches Entwicklungsgespräch
Der Erfolg eines Entwicklungsgesprächs hängt von verschiedenen Faktoren ab, die du als Führungskraft beeinflussen kannst.
infra-struktur hilft dir bei der Vorbereitung
Als optimale Vorbereitung für Entwicklungsgespräche, aber auch für alle anderen Mitarbeitergespräche, hilft dir die lückenlose Historie in deiner infra-struktur. Lege dir Notizen, Merkzettel und Aufgaben an, die dich optimal bei der Vorbereitung unterstützen.
Die gründliche Vorbereitung des Gesprächs
Da das Entwicklungsgespräch entscheidende Weichen für die Zukunft stellen kann, sollten beide Seiten nicht unvorbereitet in dieses Gespräch gehen. Wenn du die Führungskraft bist, solltest du bereits wissen, welche Möglichkeiten zur Entwicklung es gerade im Unternehmen gibt.
Ein strukturiertes Entwicklungsgespräch kann aus folgenden Teilen bestehen:
- Analyse des Status quo: Wie steht der Mitarbeiter aktuell?
- Ziele: Wohin möchte der Mitarbeiter kurz-, mittel- und langfristig?
- Wie kann die Lücke zwischen der Realität und dem Ziel geschlossen werden? Welche Maßnahmen gibt es?
- Wie können die nächsten konkreten Schritte aussehen, und welche Ressourcen sind dafür nötig?
Ziele definieren
Manchmal reicht ein Entwicklungsgespräch aus, um Maßnahmen zu setzen. Doch in vielen Fällen gibt es mehrere Entwicklungsgespräche zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter. Manchmal ist auch die Personalabteilung involviert. Wichtig ist es immer, Ziele zu formulieren. Dazu gehört es, zu definieren, wohin sich der Mitarbeiter in welchen Zeitrahmen entwickeln will. Möchte jemand zum Beispiel Personalverantwortung übernehmen, oder liegt es ihm am Herzen, eine bestimmte Zertifizierung zu erlangen? Es ist zielführend, dass beide Seiten ihre Erwartungen benennen und zu ihren Wünschen und den Möglichkeiten stehen.
Wenn der Mitarbeiter unbedingt ein Team leiten möchte, dies aber die Größe und Struktur des Unternehmens gerade nicht hergeben, musst du als Führungskraft klar kommunizieren, dass es aktuell nicht möglich ist. Vielleicht gibt es aber eine andere Tätigkeit, bei der der Mitarbeiter mehr Verantwortung übernehmen oder sich für höhere Aufgaben empfehlen kann.
Grundsätzliche Kommunikationsregeln beachten
Wie bei jedem wichtigen Gespräch im beruflichen Kontext sind auch bei einem Entwicklungsgespräch grundsätzliche Regeln für die Gesprächsführung zu beachten. Dazu gehört, dass du eine angenehme und ungestörte Gesprächsatmosphäre schaffst. Schalte das Telefon ab und achte darauf, dass du nicht direkt nach dem Gespräch zu einem Anschlusstermin hetzen musst.
Hör deinem Gegenüber aktiv zu. Das bedeutet, immer wieder Zwischenfragen zu stellen und das Gesagte hin und wieder in eigenen Worten zusammenzufassen. Achte darauf, dass ihre beide Gesprächsanteile habt und dass das Gespräch ein Dialog wird und kein einseitiger Monolog. Dabei helfen offene Fragen, die dem Angestellten Raum für seine Ausführungen geben.
Außerdem hat es sich bewährt, die wichtigsten Punkte zu notieren und eventuell ein kurzes Protokoll zu erstellen. Das erleichtert es, nach einer gewissen Zeit den Erfolg zu kontrollieren und den Status quo der Entwicklung zu überprüfen.
Fazit
Entwicklungsgespräche sind für beide Seiten sinnvoll
Entwicklungsgespräche, die dazu dienen, das Potenzial der Mitarbeiter zu entwickeln, können ein echter Gamechanger sein. Denn Angestellte, die merken, dass das Unternehmen in sie investiert, sind zufriedener und motivierter und damit bereit, mehr für das Unternehmen zu leisten.