Wie oft mistest du deinen Schrank aus, sortierst Unnötiges aus, schaffst Ordnung und Platz für Neues? Diesen ebenso normalen wie wichtigen Prozess wenden nur wenige Menschen auch auf ihren Kopf an. Dabei verhält es sich mit dem Gehirn wie mit einem prall gefüllten Schrank: Irgendwann passt nichts mehr rein. Ein hilfreicher Lösungsansatz ist das sogenannte Braindumping. Erfahre hier, was hinter der Methode steckt und wie du mit ihr deinen Kopf entlasten kannst.

Wie funktioniert Braindumping?

Das Wort Braindumping liefert erste Anhaltspunkte, worum es bei dem Ansatz geht. Er leitet sich von den englischen Begriffen „brain“ (dt.: Gehirn) und „to dump“ (dt.: entsorgen) ab. Die Methode zielt also darauf ab, den vorhandenen Ballast im Gehirn loszuwerden. Dazu zählen beispielsweise Sorgen, Ängste, Zweifel, negative Gedanken, Fragen und Probleme. Aber auch Sehnsüchte, Ziele und Ambitionen sollen durch die gezielte „Entleerung“ des Gehirns zutage gefördert werden.

Ein Vorteil von Braindumping ist der simple Ablauf. Du nimmst dir einfach ein wenig Zeit und dokumentierst alles, was dir in diesem Moment durch den Kopf geht. Dies ist mit Stift und Papier oder mit einem Merkzettel in deiner infra-struktur oder der infra-struktur App  auf deinem Smartphone möglich. Alternativ kannst du auch die Sprachaufnahme- oder Videofunktion deines Smartphones nutzen. Ob es sich um zusammenhängende Inhalte oder einzelne Gedankenfetzen handelt, spielt keine Rolle. Das Ziel ist es erstmal nur, die Informationen aus deinem Kopf zu bekommen – so lange, bis dir nichts mehr einfällt. Wie du mit den gesammelten Punkten weiter vorgehen solltest, erfährst du im Verlauf dieses Beitrags.

Alle Informationen in einem Tool sammeln

In deiner infra-struktur sammelst du alle Informationen und legst sie dort ab, wo auch immer du sie mal finden möchtest. Daraus kannst du dir auch eine Aufgabe erstellen oder dich erinnern lassen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. So schaffst du automatisch Freiräume für Wichtiges.

3 Anzeichen dafür, dass du eine Braindumping-Session benötigst

Das menschliche Gehirn beherrscht es meisterhaft, die eigene Überlastung zu kaschieren. Und so haben viele Menschen nicht das Gefühl, ihren Kopf frei bekommen zu müssen. Es gibt jedoch drei deutliche Anzeichen dafür, dass du Braindumping zumindest mal ausprobieren solltest.

1. Du empfindest anhaltende innere Unruhe

Fühlst du dich schon seit längerem rastlos? Wenn tausend Gedanken durch den Kopf schwirren, resultiert dies häufig in Schlafproblemen oder innerer Unausgeglichenheit. Braindumping senkt die Gedankenflut im Gehirn. Auf diese Weise kann die Methode deinem Geist helfen, wieder zur Ruhe zu kommen.

2. Du kannst dich nicht mehr richtig konzentrieren

Die Kapazitäten des menschlichen Gehirns sind riesig – aber nicht unendlich. Wird es gnadenlos mit Informationen und Empfindungen beladen, dann geraten die gedanklichen Prozesse ins Stocken. Deine Konzentrationsfähigkeit und deine Leistungsfähigkeit sinken. Braindumping wirkt dem entgegen, da es alles Unnötige aussortiert.

3. Dir ist deine Kreativität abhandengekommen

Musst du dich in letzter Zeit stärker als zuvor anstrengen, um gute Ideen zu haben? Dann sind sie möglicherweise unter einem Berg von störenden Gedanken begraben. In diesem Fall kann dir Braindumping wieder zu mehr Einfallsreichtum und Kreativität verhelfen. Das sind wichtige Grundvoraussetzungen für produktives Arbeiten in jedem Beruf.

Wie du das Maximum aus der Methode herausholen kannst

Dank Braindumping ist dein Kopf frei, was ein erster bedeutender Schritt ist. Es ist allerdings nicht nur Unwichtiges, das auf diese Weise zum Vorschein kommt. Zwischen den Sorgen, Problemen und Ängsten verbergen sich stellenweise wertvolle Ideen und Pläne. Bewahre deine Notizen daher auf und beschäftige dich zu einem späteren Zeitpunkt intensiver mit ihnen. Orientiere dich dafür an den folgenden Schritten.

Die aufgeschriebenen Gedanken ordnen

Nach dem Braindumping sehen die dazugehörigen Notizen meist chaotisch aus. Das ist normal, denn das Geschriebene ist ein Abbild der gedanklichen Vorgänge in deinem Kopf. Die einzelnen Punkte zu ordnen, ist dennoch sinnvoll. Teile sie beispielsweise nach Themen wie Privatleben und Berufsleben ein. Oder gruppiere sie gemäß ihrer Art und ordne so zum Beispiel jeweils alle Sorgen, Ziele und Fragen zusammen an. Diese Maßnahme ist der vorbereitende Schritt für die nächste Phase.

Die einzelnen Punkte priorisieren

Nun gilt es, den gesammelten Informationen eine Prioritätsstufe zuzuteilen. Es gibt zahlreiche Methoden, die du dafür verwenden kannst. Ein hilfreiches Werkzeug kann das Eisenhower-Prinzip sein. Dabei teilst du die Punkte in die folgenden vier Kategorien ein:

– dringend und wichtig

– dringend und nicht wichtig

– nicht dringend und wichtig

– nicht dringend und nicht wichtig

Auf diese Weise erkennst du die Probleme, Ziele und Aufgaben, die du zuerst angehen solltest. So dient Braindumping nicht allein dazu, deinen Kopf zu entlasten. Die Methode liefert dir auch wertvolle Ansatzpunkte, um die Informationen aus deinem Gehirn zu deinem Vorteil zu nutzen.

Das Geschriebene als Inspirationsquelle nutzen

Aufbauend auf dem vorgenannten Schritt, verwendest du deine Notizen, um deine Ideen, Wünsche und Ziele zu realisieren. Dabei kannst du die Tiefe der Punkte stetig ausbauen, um konkrete Pläne zur Umsetzung zu schmieden. Führe diesen Vorgang ohne Druck aus, um einer erneuten Überladung deines Gehirns vorzubeugen. Falls das Braindumping in deinem Fall keine mentalen Schätze hervorbringt, ist das kein Grund zur Sorge. Bei der nächsten Session sieht es eventuell schon anders aus.

Wie oft sollte man seinen Kopf entlasten?

Feste Regeln gelten beim Braindumping nicht, denn der Prozess läuft sehr individuell ab. Entsprechend gibt es keine vorgegebenen Intervalle, in denen du deinen Kopf entlasten solltest. Mach die Regelmäßigkeit von deiner Situation ab. In Zeiten, in denen eine starke Flut an Gedanken in deinem Kopf herrscht, kannst du sie jeden Morgen in Form von sogenannten Morgenseiten niederschreiben. Oder führe die gezielte Entlastung deines Gehirns phasenweise durch, zum Beispiel als Vorbereitung für ein anstehendes Projekt.

Die aufgewendete Zeit sollte ebenfalls auf deinen Fall zugeschnitten sein. Einige Braindumping-Sessions nehmen nur wenige Minuten in Anspruch, andere dauern länger. Da du die nötigen Hilfsmittel ständig bei dir hast, kannst du die Methode auch spontan anwenden – und zwar immer dann, wenn du deinen Kopf frei machen möchtest.

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