Vollkommen verständlich, denn vielerorts hat die Philosophie eines „Nine-to-Five“-Jobs schon längst an Eigendynamik gewonnen und ist zum „Seven-to-Six“ oder sonstigen dazwischen geworden. Dies liegt auch vor allem an unserer eigenen Arbeitsmoral. Niemand möchte schlecht vor dem Vorgesetzten dastehen, sich blamieren, weil man zu wenig oder gar unzufriedenstellend gearbeitet hat. Dabei ist diese Perspektive der vollkommen falsche Ansatz, sich in das Berufsleben zu stürzen.
Mindestens eine halbe Stunde Pause sind vom Gesetzgeber für Arbeitende nach maximal sechs Stunden Arbeit vorgeschrieben. Das bedeutet, dass uns im Büro täglich zwischen 30 und 60 Minuten zur freien Verfügung stehen. Diese gilt es möglichst effizient zu nutzen, damit wir die letzten Stunden bis zum Feierabend auch noch alles geben können, um den Arbeitstag erfolgreich abzuschließen.

Entgegenwirken kannst du diesem Trägheitsgefühl mit einem Snack zwischen Arbeitsbeginn und Mittagspause, etwa einer proteinreichen Banane oder einem Müsliriegel. Versuche dabei, auf viel Zucker zu verzichten, denn dieser dient nur für kurze Zeit als Energiebooster und lässt dich im Nachhinein wieder auf ein Null-Level sinken. Das gilt auch für zuckerhaltige Getränke, zum Beispiel unverdünnte Säfte oder Limo während der Arbeitszeit.
Die bessere Alternative wäre, sich nach der ersten Tageshälfte am Arbeitsplatz bewusst für einen Break zu entscheiden – und dieser Break setzt auch das Erheben und Entfernen vom Schreibtisch voraus. Mittagspausen am Schreibtisch selbst sind also nicht sinnvoll!
Nimm dir zum Essen die nötige Zeit, die du brauchst und versuche, nicht zu hetzen. Das schlägt schnell auf den Magen und trägt nicht zu einer erhöhten Leistungsfähigkeit bei. Außerdem sollte deine Mahlzeit möglichst ausgewogen ausfallen. Vermeide daher besonders fetthaltige Kost und setze auf leichte Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Sie verhindern im weiteren Tagesverlauf, dass dein Körper zu sehr mit der Verdauung beschäftigt ist und liefern gleichzeitig die nötige Energie für anspruchsvolle Denkprozesse am Schreibtisch.

Du sendest deinem Körper mit einem kurzen Powerwalk Signale, dass du die Nährstoffe deiner Brotzeit in der Mittagspause bereits JETZT benötigst – und schon setzt der Verdauungsvorgang ein. Auch wenn es die nötige Kraft braucht, sich nach einer Mahlzeit zum Spazierengehen aufzuraffen, wirst du schnell bemerken, wie gut dir die frische Luft, das Vitamin D und die Bewegung tun. Zurück am Arbeitsplatz kannst du deine neu gewonnene Energie direkt einsetzen.
Kleiner Tipp
Gerade bei Jobs im Büro ist Bewegung und Abwechslung besonders wichtig. Ausreichend Bewegung kannst du auch schon während deinem Arbeitsalltag einbauen, indem du statt dem Aufzug einfach die Treppe nimmst oder das Auto mehrere Blocks entfernt parkst. Versuche auch, für ein Glas Wasser zwischendurch aufzustehen. So gibst du kraftloser Müdigkeit bei der Arbeit keine Chance!
Vielleicht gibt es eine Ruhezone in deinem Betrieb oder ein abgeschiedenes Eck, in welches man sich ungestört zurückziehen kann. Wenn nicht, wäre jetzt der Zeitpunkt, über eine solche Anschaffung nachzudenken. Denn manchmal hilft auch der größte Spaziergang nichts – man muss sich einfach mal kurz ausruhen. Wissenschaftlich gesehen ist ein Mittagsschlaf von etwa 10 – 30 Minuten optimal, um sich von anstrengenden Arbeiten zu erholen. Alles, was über diese halbe Stunde hinaus geht, fällt unter die sogenannte Tiefschlafphase und kann uns kontraproduktiv zusetzen.
Für das Power-Napping gilt es also, sich unbedingt einen Wecker zu stellen, die Augen kurz zu schließen und sich – wenn möglich – sogar in einer aufrechten Position an einem bequemen Ort anzulehnen. So erzielt man durch ein rasches Schläfchen den gewünschten Effekt für mehr Energie nach der Pause.