Frollegen – Kollegen, die gleichzeitig auch Freunde sind. Freundschaften auf der Arbeit sind schön, können aber auch Probleme mit sich bringen.

Die meiste Zeit in der Woche verbringen wir auf der Arbeit. Zeit mit Familie und Freunden ist rar – und kann oft nur am Wochenende so richtig genossen werden. Umso besser ist es dann, wenn man seine Freunde direkt im Büro hat, oder?

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Was sind Frollegen?

Wenn aus einem kollegialen Verhältnis Freundschaft wird, spricht man von sogenannten Frollegen. Laut einer Forsa-Umfrage haben bereits die Hälfte der deutschen Berufstätigen im Arbeitsumfeld Freunde gefunden. Gleiche Aufgaben, Parallelen im Lebenslauf und gemeinsames Ärgern über den Chef – das verbindet. Oftmals so sehr, dass Teammitglieder nach Feierabend noch Zeit miteinander verbringen – der beste Weg zu einem freundschaftlichen Verhältnis.

Freund und Kollege: Kann das gut gehen?

Gute Teams vertrauen sich und können gut zusammen arbeiten. Ob beim Brainstorming oder der Urlaubsvertretung: Als Kollege steht man füreinander ein. In Freundschaften ist das auch so. Bei Frollegen stellt sich aber über kurz oder lang die Frage: Kann das gut gehen? Schließlich gibt es ähnliche Dilemma mit Liebespaaren auf der Arbeit. Hat sich das Paar einmal gestritten, wirkt sich das auf die Arbeit aus. Bei befreundeten Teammitgliedern kann das auch passieren – muss es aber nicht, wenn gewisse Regeln beachtet werden.

Arbeit bleibt im Büro

Unter Freunden, die auch Kollegen sind, ist es normal sich über den Job, den Chef oder die fiese Kollegin aus dem Nachbarbüro aufzuregen. Doch nach Feierabend sollte abgeschaltet werden – und das gilt auch für Frollegen. Die Arbeit bleibt im Büro. Ein freundschaftliches Verhältnis macht schließlich mehr aus als gemeinsame Projekterfolge.

Freundschaft als Basis?

Sympathie und ein vertrauensvolles Verhältnis sind die Basis für Kollegen, aus denen Freunde werden können. Eine Freundschaft beruht auf Respekt und gegenseitiger Zuneigung. Man mag den anderen so, wie er ist.

Gute Arbeitskollegen oder mehr?

Jeder hat einen Work-Buddy: Sei es die Kollegin am Schreibtisch gegenüber oder der Azubi im selben Alter. Auf der Arbeit ist man dicke und auch bei der Arbeitseinteilung ist man sich stets einig. Ist diese gute Kollegschaft schon mehr? Ein sicheres Zeichen, dass es sich immer noch um reine Kollegschaft handelt, ist die Verweigerung eines Kollegen sich auch privat zu treffen – und damit ist nicht das tägliche Mittagessen in der Kantine gemeint. Treffen sich Angestellte auch privat, laden sich gegenseitig ein oder feiern zusammen, beginnt und wächst ein freundschaftlicher Austausch.

Die Vorteile von Frollegen

Ein Arbeitskollege als Freund hat viele Vorteile. Wenn im Job Herausforderungen warten oder man sich in einer Krise befindet, können Frollegen eine große Stütze sein. Sie kennen die Arbeitsumgebung, den problematischen Vorgesetzten oder die Stolpersteine im gemeinsamen Projekt. Durch das große Verständnis wird der Arbeitskollege zum Zuhörer und Ratgeber. Das hilft oft mehr als ein Gespräch mit dem Partner.

Achtung ist geboten, wenn sich Freund oder Freundin zuhause ausgeschlossen fühlen. Denn auch sie können als außenstehende Person eine große Hilfe sein und Situationen auf der Arbeit mit Abstand bewerten.

Zudem steigt die Produktivität am Arbeitsplatz, wenn man sich im Job rundum wohl fühlt. Vor allem für jüngere Arbeitnehmer ist das Arbeitsklima und ein sympathisches Team wichtiger als ein hohes Gehalt. Spaß auf der Arbeit steigert nachweislich die Leistungsfähigkeit.

Work Wife & Work Husband – Enge Arbeitskollegen gleichen Privatleben aus

In Agenturen und Start-ups herrscht bekanntlich ein lockerer Ton. Jeder duzt sich, nach Feierabend wird noch Bier getrunken und gekickert. Diverse Firmenfeiern unterstreichen das freundschaftliche Kollegenverhältnis. Die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben verschwimmen zusehends.

So mancher findet hierin einen Ausgleich zum Privatleben. Alleinstehende suchen häufiger einen engeren Kontakt zu den Kollegen als Verheiratete mit Familie. Im Englischen spricht man vom sogenannten Work Wife oder Work Husband.

Zusammen mit den Kollegen ein Bier nach der Arbeit gönnen

Die Nachteile von Frollegen

Enge kollegiale Verhältnisse haben meistens Nachteile für den Job, denn man hält sich gegenseitig mit Kritik zurück und verpasst somit die Chance, sich konstruktiv weiterzuentwickeln. Um den anderen nicht zu verletzen, werden Fehler nicht angesprochen. Das kann fatal enden und sogar den Projekterfolg gefährden. Frollegen sollten sich stets bewusst sein, dass sie professionell bleiben müssen und der Job nichts mit der Freundschaft zu tun hat. Und als Freund schätzt man Ehrlichkeit – die ist als guter Arbeitskollege auch gefragt.

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Arbeit des Frollegen erledigt wird. Aus Nettigkeit oder weil Nein sagen zu schwer fällt. Auch hier sollten Kollegen schauen, dass sich die Verhältnisse nicht verschieben.

Auf Rücksicht auf den Frollegen die Beförderung ausschlagen? Das sollte niemand tun auch nicht verlangen. Aus falscher Bescheidenheit oder Rücksicht kann das gewonnene Vertrauensverhältnis belastet werden.

 

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Fazit

Frollegen gehen auf dem Mittelweg

Wie so oft im Leben greift der goldene Mittelweg. Frollegen sollten sich nicht sofort in eine enge Bindung stürzen, sondern das Verhältnis als Freund langsam ausbauen. So bleibt am Anfang noch Distanz gewahrt. Mit der Zeit zeigt sich, ob aus den guten Teammitgliedern mehr wird und wahre Buddies entstehen, die sich ihre Karrieren gegenseitig gönnen. Vor allem bei befreundeten Arbeitskollegen, die unterschiedliche Hierarchien im Unternehmen einnehmen, bleibt der gegenseitige Respekt essentiell.

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