Du möchtest eloquenter sein, bessere Ideen haben, schlagfertiger argumentieren oder einfach überzeugender verhandeln? Vielleicht ist die Raikov-Methode ein Tool für dich, mit dem du dich in bestimmten Punkten verbessern kannst. Dieser Beitrag erklärt dir, was es mit der Methode auf sich hat und warum sie auch die „Methode des geborgten Genies“ genannt wird.
Die Geschichte hinter der Raikov-Methode: ein Experiment aus den 1970er-Jahren
Die Raikov-Methode geht auf den gleichnamigen russischen Neuropsychologen Vladimir Raikov zurück. Er führte in den 1970er-Jahren zusammen mit dem tschechischen Psychologen Dr. Milan Ryzl verschiedene Experimente durch. Ziel der beiden Forscher war es, besser zu verstehen, wie das menschliche Gehirn arbeitet. In einem bestimmten Experiment nutzen die Forscher die Macht der Hypnose und probierten sie an verschiedenen russischen Studenten aus. Dabei entdeckten die Forscher ein unglaubliches Potenzial bei Menschen, die glaubten, jemand anderes zu sein. So entstand auch der Begriff des „geborgten Genies“. Die Forscher waren durch ihr Experiment davon überzeugt, dass allein die Vorstellung, ein Genie auf einem Gebiet zu sein, zu bahnbrechenden Lösungen führen kann. Sie versetzen ihre Probanden dazu in eine Tiefenhypnose. Während dieser Hypnose suggerierten sie den Probanden, dass sie wahre Genies seien. Dabei entwickelten die Studenten ähnliche Fertigkeiten wie ihre Vorbilder – allein auf der Basis der Macht der Gedanken.
Wie die Raikov-Methode genau funktioniert
Die Raikov-Methode wird manchmal auch als Raikov-Effekt bezeichnet. Es handelt sich im Prinzip um einen psychologischen Trick. Dabei geht es darum, sich die Fähigkeiten und Merkmale einer anderen Person anzueignen. Das soll durch die bloße Kraft der Vorstellung und die Macht der Gedanken geschehen. In der Psychologie nennt man diesen Vorgang auch Manifestieren. Möglich ist dies durch die Methode des Mentaltrainings. Denn unsere Gedanken haben mehr Macht über uns, als wir glauben. Dahinter steckt die Fähigkeit, dass sich das Gehirn aufgrund seiner Neuroplastizität immer wieder verändern und anpassen kann. Durch gezieltes Training kann das eigene Selbstbild verändert werden. So kann sich die eigene Persönlichkeit inklusive der eigenen Fähigkeiten einem frei gewählten Vorbild angleichen. Bei der Raikov-Methode borgst du dir also mal eben die Fähigkeiten eines Genies aus und macht sie dir zu eigen.
Warum die Raikov-Methode funktioniert
Die Raikov-Methode war für die damalige Zeit ein beeindruckendes Experiment. Und in der Tat forschten noch viele weitere Wissenschaftler in verschiedenen Experimenten an ähnlichen Themen. Albert Bandura, ein berühmter kanadischer Entwicklungspsychologe prägte den Begriff „Lernen am Modell“. Dabei macht man es sich zunutze, dass Menschen ihren Vorbildern nacheifern und so werden wollen wie sie. Menschen machen dabei das Verhalten nicht nur nach, sondern adaptieren es regelrecht und nehmen es in sich auf. Beispiele für die Anwendung der Methode gibt es viele. Wenn ein Lehrer seinen Schüler fördert, ahmt der Schüler den Lehrer nach und eignet sich dadurch das Wissen an. Dinge wie Fahrradfahren lernen wir am Modell, ebenso wie viele andere Sportarten oder Tätigkeiten, wie Handarbeiten.
Sei das Vorbild beim Ordnung halten
Du hast deine Büroorganisation voll im Griff mit infra-struktur. Vorbildlicher kannst du kaum nachhaltig Ordnung halten.
Probleme aus einem anderen Blickwinkel betrachten
Die Raikov-Methode funktioniert auch deswegen, da sie den eigenen Blickwinkel verändert. Denn, wenn du dir überlegst, was dein großes Vorbild an deiner Stelle tun würde, änderst du dein Mindset und deine Denkrichtung. Schon das kann dir dabei helfen, Probleme auf eine völlig andere Weise zu lösen.
Wie du die Raikov-Methode für dich anwenden kannst
Immer wieder stehst wahrscheinlich auch du im beruflichen Alltag vor neuen Problemen. Dabei liegt die Lösung für eine Schwierigkeit wahrscheinlich nicht immer auf der Hand. Wenn du ein solches Problem wälzt, versuche doch beim nächsten Mal einfach selbst das Experiment mit der Raikov-Methode. Denke an deine eigenen großen Vorbilder und frage dich:
- Wie würde Jeff Bezos die Sache bei Amazon lösen?
- Wie wäre Albert Einstein an das Problem herangegangen?
- Wie würde Marie Curie mit dem Problem fertig?
- Was hätte Astrid Lindgren getan?
Wenn du deine Vorbilder vor den Vorhang holst, wechselst du die Perspektive. Mit deinem Experiment wirst du zwar nicht herausfinden, was deine Vorbilder wirklich getan hätten, aber allein der Gedanke an diese besonderen Genies eröffnet dir einen Perspektivenwechsel. Man nennt das auch die „Als-ob-Technik“.
Zugleich steigerst du mit der Raikov-Methode dein Selbstvertrauen und regst dein kreatives Denken und deine Fähigkeit zur Problemlösung an. Und genau auf diese ungewöhnlichen Ideen kommt es manchmal an, wenn komplexe Probleme zu lösen sind. Denn wie sagte schon Einstein: „Problem space is not solution space.“ Also dort, wo sich das Problem befindet, befindet sich in der Regel nicht die Lösung.
Gibt es Methoden, die so ähnlich sind wie die Raikov-Methode?
Die Raikov-Methode funktioniert so ähnlich wie manche Kreativitätstechniken. Ein Beispiel ist die Kopfstand-Methode. Dabei geht es darum, ein Problem in sein komplettes Gegenteil umzukehren und eine Lösung zu finden. Das Prinzip dahinter ist einmal mehr der Perspektivenwechsel. Dieser hilft unserem Gehirn, aus seiner üblichen, linearen Problemlösungsweise auszusteigen und offen für neue Lösungen zu werden.
Die Vorteile der Raikov-Methode im Überblick
Die Raikov-Methode basiert auf einem simplen Experiment, kann aber sehr wirkungsvoll sein. Du kannst sie jederzeit bei jedem Problem – ob beruflich oder privat – anwenden. Alles, was du dazu benötigst, ist deine gedankliche Vorstellungskraft.
Ganz nebenbei öffnet sich dein Denken für neue Lösungen und du schaffst es, auch komplexe Probleme aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Zudem kann das Raikov-Experiment dein Selbstvertrauen stärken. Und das führt im Zuge der positiven Rückkopplung dann vielleicht wirklich dazu, dass sich deine eigenen Fähigkeiten verbessern. Lass es auf ein Experiment ankommen!