Projektmanagement ist eine komplexe Angelegenheit. Schließlich musst du dabei immer die Balance zwischen Zeit, Kosten und Qualität im Auge behalten. Mit welchen Tools und Methoden du das schaffst, ist als Projektmanager deine Aufgabe. Doch zum Glück gibt es inzwischen viele Werkzeuge, die dir das Leben im Projektalltag erleichtern können. Je nach Anforderung unterstützen sie dich, agil oder klassisch zu arbeiten. Eines dieser Tools ist die Stacey-Matrix. Wie sie dich konkret bei deinem Projektmanagement unterstützen kann, beschreibt dieser Beitrag.
Die Geschichte der Stacey-Matrix
Die Stacey-Matrix geht auf den Südamerikaner Ralph Douglas Stacey zurück. Er lehrte als Professor für Organisation und Management an der britischen Hertfordshire Business School. Die ursprüngliche Version seiner Matrix publizierte er erstmals in seinem Buch „Complexity and Creativity in Organizations“. Das war im Jahr 1996. Im Laufe der Zeit wurde die Matrix von anderen Forschern weiterentwickelt. Ihren ursprünglichen Namen hat sie dennoch in Anerkennung an die Leistung von Ralph Douglas Stacey beibehalten. Heute wird in der Praxis jedoch meist eine Kombination aus Stacey-Matrix und dem später entwickelten Cynefin Framework verwendet.
Das Ziel der Stacey-Matrix
Das Ziel der Stacey-Matrix ist es, im ersten Schritt zu ermitteln, wie organisatorisch komplex ein Projekt ist. Im besten Fall wird dem Projekt ein bestimmter Grad an Komplexität zugeschrieben.
Im zweiten Schritt erfolgt dann die Festlegung von geeigneten Werkzeugen und Methoden für das Projektmanagement. Damit ist die Matrix ein Tool zur Entscheidungsfindung und zur Unterstützung bei der Entwicklung von Strategien.
Die Matrix unterstützt dich auch in der Entscheidung, ob du lieber agil oder nach bewährten Methoden arbeiten solltest.
Wie die Stacey-Matrix funktioniert
Die Stacey-Matrix ist aus einem zweidimensionalen Koordinatensystem aufgebaut. Es gibt also eine X-Achse und eine Y-Achse.
– Die X-Achse beschreibt die (Un-)Klarheit im Hinblick auf den Lösungsansatz bzw. das weitere Vorgehen.
– Die Y-Achse beschreibt die (Un-)Klarheit im Hinblick auf die Anforderung des Projekts.
Um mehr über die Projektanforderungen herauszufinden, helfen folgende Fragen:
– Welche Ziele muss das Projekt erfüllen?
– Welche Anforderungen bestehen bereits an das Projektmanagement?
– Wie klar ist die bisherige Aufgabenstellung?
Diese Fragen helfen dabei, die Komplexität des Projekts zu evaluieren.
Ist klar, wie komplex das Projekt ist, geht es darum, die passenden Methoden herauszufinden, um es zu bearbeiten. Dabei helfen die folgenden Fragen:
– Wie lässt sich das Projekt gut umsetzen?
– Welche Methoden und Technologien sind ideal, um das Projektmanagement zu unterstützen?
– Ist es besser, agil oder klassisch zu arbeiten, um die gesetzten Ziele zu erreichen?
Dabei können bewährte Lösungsansätze ebenso zum Einsatz kommen wie neue Methoden, über die es noch keine Erfahrungswerte gibt.
Die vier verschiedenen Bereiche der Stacey-Matrix
Hast du die Stacey-Matrix ausgefüllt, kann dein Projekt einem der vier Bereiche zugeordnet werden:
– Einfaches Projekt
– Kompliziertes Projekt
– Komplexes Projekt
– Chaotisches Projekt
Die Anwendungsbeispiele der Stacey-Matrix
Die Stacey-Matrix verfolgt den Ansatz, dass bei unklaren Lösungsansätzen agile Methoden am meisten Erfolg versprechen. Agile Methoden ermöglichen die größtmögliche Flexibilität. Du kannst damit schneller auf Veränderungen und neue Anforderungen reagieren. Wenn du agil arbeitest, triffst du immer wieder Annahmen und arbeitest auf Basis dieser Annahmen weiter. Ändern sich die Rahmenbedingungen, kannst du im agilen Kontext schneller Dinge ändern und den Kurs neu setzen.
Wenn es sich jedoch um ein Projekt mit geringer Komplexität handelt, solltest du traditionellen Methoden den Vorrang vor agilen Methoden geben. In diesem Fall helfen Tools wie Best Practices, Erfahrungen aus der Vergangenheit und Checklisten, um an dein Ziel zu kommen. Die Arbeit lässt sich einfach definieren und verteilen und jeder weiß schnell, was er zu tun hat.
infra-struktur passt sich an
Mit infra-struktur erstellst du dir einen auf dich zugeschnittenen digitalen Arbeitsplatz zu deinen wichtigsten Themen. Und dein Projektmanagement ist auch dabei.
Die Kritik an der von Stacey entwickelten Matrix
Die Stacey-Matrix ist ein einfaches Tool, denn sie bildet nur zwei Dimensionen ab. Das ist auch der größte Kritikpunkt an ihr. Denn diese zwei Dimensionen reichen nicht immer aus, um die Komplexität eines Projekts darstellen zu können.
Vorteile der Stacey-Matrix
Die von Stacey entwickelte Matrix hat zwei entscheidende Vorteile, die du für das Projektmanagement nutzen kannst. So ist die Matrix ein sehr flexibles Tool. Sie kann nicht nur im Projektmanagement eingesetzt werden, sondern auch außerhalb davon. Indem sie den Grad der Komplexität aufzeigt, erleichtert sie die Entscheidungsfindung. Die Stacey-Matrix hilft dann dabei, geeignete Methoden zu erkennen, um das Projekt erfolgreich umzusetzen.
Gerade der Start in ein neues Projekt fällt oftmals schwer. Am Anfang sind viele Dinge unklar und die ersten Schritte können schwerfallen. Da hilft es, die richtige Projektmanagement-Methode zu wählen – egal, ob agil oder klassisch. Mit einer geeigneten Methode ist es leichter, das Projekt zum Erfolg zu führen.
Fazit: Wie die Stacey-Matrix im Alltag unterstützen kann
Die Stacey-Matrix kann im fordernden Arbeitsalltag eine gute Unterstützung bieten, um Situationen hinsichtlich ihrer Komplexität zu bewerten. Anhand der einfachen, zweidimensionalen Matrix lassen sich Probleme und Herausforderungen grafisch abbilden. Das Ergebnis hilft dir zum Beispiel dabei, zu entscheiden, ob du ein neues Projekt lieber agil oder klassisch angehen solltest.