Konflikt, Substantiv, Maskulinum.
„Durch das Aufeinanderprallen widerstreitender Auffassungen, Interessen o. Ä. entstandene schwierige Situation, die zum Zerwürfnis führen kann.”

Soweit die Definition von „Konflikt“ im Duden. Im Alltag – sowohl in privaten als auch in beruflichen Situationen – wird der Begriff mit Leben befüllt. Welche Konfliktarten es gibt, wie sie entstehen, wie Du am besten damit umgehst, erfährst Du hier.

Welche Konfliktarten treten im beruflichen Alltag häufig auf?

Das Spannende an Konflikten ist, dass es nicht unbedingt ein reales Problem geben muss. Es reicht, wenn lediglich eine der beteiligten Parteien glaubt, dass eventuell ein Problem existieren KÖNNTE. Und schon jetzt zeigt sich: Um Konflikte zu vermeiden, sind Transparenz und Kommunikation zwei Faktoren, die äußerst effektiv vorbeugen können.

Übrigens: Je definierter einzelne Prozesse in einem Unternehmen sind, desto weniger Verwirrung über bestimmte Abläufe gibt es. Ein Beispiel: Die Produktionsabteilung führt ein neues Verfahren ein, um die Herstellungszeit für Produkt X zu verkürzen. Die Qualitätssicherung stellt nun aber fest, dass Produkt X jetzt zwar schneller produziert wird, sich aber die Fehlerquote erhöht. Was also tun? Nun, zuerst einmal wird es sicher helfen, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, um einzelne Meinungen zu hören. Zudem muss eine Datenanalyse erfolgen, die die Auswirkungen des neuen Produktionsverfahrens auf die Produktionszahlen und die Qualität von Produkt X offenlegen. Eventuell hilft eine externe Expertenmeinung und ein damit einhergehender Erfahrungsaustausch. Dann geht es an die Lösungsfindung: Gibt es einen Kompromiss? Wie lange muss eine mögliche Pilotphase dauern, um das neue Verfahren schrittweise zu implementieren und so die Qualitätssicherung sicherzustellen? In welchem Turnus muss es Feedbackschleifen geben? Transparenz, Struktur und Kommunikation – wer diese drei Säulen des Konfliktmanagements beachtet, ist auf einem produktiven Weg in Sachen Konfliktlösung.

Sachkonflikt

Sachkonflikte wie das oben genannte Beispiel des Konflikts zwischen Produktion und Qualitätssicherung entstehen, wenn Individuen oder Gruppen unterschiedliche Ansichten oder Meinungen bezüglich einer spezifischen Sache oder Aufgabe haben. Dies sind oft die einfachsten Konflikte, denn die Lösungen stützen sich auf objektive Informationen und logische Argumentation.

 

Beziehungskonflikt

Beziehungskonflikte treten auf, wenn persönliche Differenzen, Missverständnisse oder Antipathien im Spiel sind. Sie können durch Kommunikationsprobleme, unterschiedliche Werte oder persönliche Abneigungen entstehen. Lösungsansätze umfassen offene Kommunikation, Empathie und manchmal die Vermittlung durch eine dritte Partei, um die persönlichen Differenzen zu überbrücken. Beziehungskonflikte gehen oft mit unsachlicher Kritik einher – mehr Informationen dazu gibt es in unserem Artikel „Mit Kritik umgehen“.

Rollenkonflikt

Die Konfliktart entsteht, wenn die Erwartungen an eine Rolle nicht klar sind oder wenn eine Person mit widersprüchlichen Erwartungen konfrontiert wird. Dies kann beispielsweise vorkommen, wenn ein Mitarbeiter unsicher ist, welche Prioritäten er setzen soll. Bewältigungsstrategien beinhalten die Klärung von Rollenerwartungen und die Suche nach einem Konsens über Rollen und Verantwortlichkeiten.

 

Verteilungskonflikt

Verteilungskonflikte entstehen aus der Wahrnehmung der Ungerechtigkeit bezüglich der Verteilung von Ressourcen, Anerkennung oder Verantwortlichkeiten. Ein Teammitglied hat das Gefühl, mehr Arbeit als andere zu leisten, ohne entsprechende Anerkennung zu erhalten? Der Umgang mit dieser Art von Konflikt erfordert Transparenz in der Entscheidungsfindung und faire Verteilungsmechanismen.

 

Bewertungs- und Wahrnehmungskonflikt

Diese Konfliktarten treten auf, wenn Situationen oder Informationen aufgrund ihrer einzigartigen Perspektiven unterschiedlich interpretiert werden. Um diese Konflikte zu klären, ist es wichtig, die Perspektiven aller Beteiligten zu erkunden und zu einem gemeinsamen Verständnis zu gelangen.

 

Zielkonflikt

Wenn Ziele oder Bestrebungen miteinander unvereinbar sind, entstehen Zielkonflikte. Unternehmen XY muss zwischen Gewinnmaximierung und Nachhaltigkeit wählen? Die Identifikation gemeinsamer Ziele und die Suche nach Kompromissen sind wesentliche Schritte zur Lösung solcher Konflikte.

Sind Konflikte immer negativ?

Konflikte müssen nicht zwangsläufig negativ sein. Tatsächlich sind funktionale Auseinandersetzungen auf der Sachebene für das Wachstum und die Entwicklung von Organisationen unerlässlich. Die Herausforderung liegt darin, solche funktionalen Konflikte zu ermöglichen und gegebenenfalls zu fördern, ohne dass sie in dysfunktionale, destruktive Konfliktarten abgleiten. Die Kunst ist dabei, Konflikte von der persönlichen Ebene fernzuhalten, um zu verhindern, dass sie die Teamdynamik zerstören.

Die gute Nachricht: Die Konfliktkompetenz von Teammitgliedern kann gestärkt werden. Dies bedeutet das Erlernen von Strategien, um Konflikte auf eine Weise auszutragen, die sachliche Verbesserungen ermöglicht, ohne zwischenmenschliche Beziehungen zu beeinträchtigen. Schlüsselkompetenzen in der Kommunikation spielen dabei eine zentrale Rolle:

  • Zuhören
  • Feedback geben
  • Feedback erhalten und ernst nehmen
  • die Fähigkeit, unterschiedliche Interessen anzusprechen und zu verhandeln

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Dabei sind Konflikte auf einer sachlichen Ebene eine Sache – Beziehungskonflikte dagegen eine ganz andere. Diese erfordern eine Lösung auf der persönlichen Ebene:

  • Der erste Schritt besteht darin, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Beteiligten gehört und verstanden fühlen. Dies erfordert, dass jede Partei aktiv zuhört und versucht, die Perspektive der anderen zu verstehen, ohne sofort zu urteilen oder zu kritisieren.
  • Beziehungskonflikte sind oft tief emotional. Es ist wichtig, die Gefühle aller Beteiligten anzuerkennen und diese auch zu kommunizieren. Dies hilft, Spannungen abzubauen und zeigt, dass die Sorgen und Bedürfnisse der Parteien ernst genommen werden.
  • Direkte und offene Kommunikation ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und die eigentlichen Ursachen des Konflikts anzusprechen. Dabei sollten Ich-Botschaften verwendet werden, um Beschuldigungen zu vermeiden und die eigene Perspektive klarzumachen.
  • Oft haben die Konfliktparteien mehr gemeinsam, als sie denken. Das Identifizieren und Fokussieren auf gemeinsame Ziele oder Werte kann helfen, die Beziehung zu stärken und einen Weg zur Konfliktlösung zu ebnen.
  • In vielen Fällen erfordert die Lösung von Beziehungskonflikten Kompromisse. Beide Seiten sollten bereit sein, Zugeständnisse zu machen und flexibel in ihren Positionen zu sein, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.
  • Sobald eine Einigung erzielt wurde, sollten konkrete Schritte und Vereinbarungen festgelegt werden, um die Lösung umzusetzen. Beide Seiten müssen sich an die getroffenen Vereinbarungen halten und regelmäßig überprüfen, ob die Lösung wie beabsichtigt funktioniert.
  • Nach der Konfliktlösung ist es wichtig, an der Beziehung zu arbeiten und positive Interaktionen zu fördern. Regelmäßige Kommunikation, gegenseitige Wertschätzung und das Feiern von Erfolgen können dazu beitragen, die Beziehung langfristig zu stärken und zukünftige Konflikte zu vermeiden.
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