Inhaltsübersicht
Warum ist das Sitzen das neue Rauchen?
Die Auswirkungen des langen Sitzens
Die unzureichende Durchblutung und ihre Folgen
Wechselhaltungen im Büroalltag
Der höhenverstellbare Schreibtisch und Bürostuhl
Auf eine richtige Sitzhaltung achten
Ernähre dich ausgewogen und trinke ausreichend Wasser
Warum ist das Sitzen das neue Rauchen?
Der Lebensstil und die Arbeitsweise der Menschen haben sich in den letzten 50 Jahren stark verändert, vor allem durch den täglichen Gebrauch von Computern und die Entwicklung sitzender Tätigkeiten. So verbringen sie durchschnittlich fast 60 % der wachen Zeit im Sitzen, bei Büroangestellten sind es sogar 75 %. Frühstücken, Autofahren, Arbeit im Büro, Fernsehen, etc… alles Gründe, die dich dazu bringen, für kurze oder lange Zeit zu sitzen. Doch warum vergleichen immer häufiger die Medien das Sitzen ausgerechnet mit Rauchen?
Die Auswirkungen des langen Sitzens
Auch wenn die Formulierung etwas übertrieben ist, stimmt es, dass langes Sitzen auf Dauer nicht gesund ist. Für eine Person, die mehrmals am Tag an die frische Luft geht, um ihre Zigarette zu rauchen, besteht die gleiche Lebenserwartung wie die eines Nichtrauchers, der stundenlang im Büro in der gleichen Position ausharrt. Oftmals leiden Menschen, die überwiegend im Sitzen arbeiten, an den schweren Konsequenzen des langen Sitzens und haben deswegen häufiger gesundheitliche Beschwerden. Aus diesem Grund wird auch das Sitzen als das neue Rauchen bezeichnet.
Die unzureichende Durchblutung und ihre Folgen
Tatsächlich wird von mehr Fällen von Krampfadern, steifen Nackengelenken und Taubheitsgefühlen bei Beschäftigten im Büro berichtet als bei Personen, die körperlich anstrengendere Tätigkeiten ausüben. Beim Sitzen befinden sich die Muskeln im Rumpf, im Nacken und in den Schultern in einer festen Position. Durch Beibehaltung dieser Pose werden die Blutgefäße in den Muskeln zusammengedrückt, was die Blutzufuhr zu den arbeitenden Muskeln beeinträchtigt.
Eine unzureichende Blutversorgung beschleunigt das Auftreten von Ermüdungserscheinungen und macht die Muskeln anfällig für Verletzungen. Außerdem führt sie zu einem lokalen Blutstau. Der Druck auf die Unterseite der Oberschenkel, wenn der Sitz zu hoch ist, kann diese Situation noch verschlimmern und zu geschwollenen und tauben Beinen und früher oder später zu Krampfadern führen. Diese verminderte Blutzufuhr erklärt, warum ein Büroangestellter oder ein Berufskraftfahrer, der während seiner Arbeit überwiegend sitzt, sich am Ende des Tages müde oder manchmal auch krank fühlt.
Zusätzlich können Krankheitsbilder wie zum Beispiel Diabetes in Folge von Fettleibigkeit und mangelnder Bewegung dazukommen. Letztendlich belegt eine Studie im „American Journal of Epidemiology“, dass die Sterberate der Beschäftigten im Büro, die lange sitzen, um etwa 20 % steigt und sie schneller dazu neigen, krank zu werden *[1].
Wechselhaltungen im Büroalltag
Stell dir vor, du könntest nach Belieben zwischen einer sitzenden und einer stehenden Position wechseln. Zweifellos würde die Arbeit im Büro unter diesen Umständen dann ein geringeres Risiko für deine Gesundheit darstellen. Die Stehposition bietet viele Vorteile wie Bewegungsfreiheit und einen größeren Arbeitsbereich. Wenn du im Stehen arbeitest, beanspruchst du alle deine Muskeln und reduzierst die Ermüdung und Schläfrigkeit, die durch Druckpunkte beim Sitzen verursacht werden. Doch wie kannst du diesen Lösungsansatz praktisch umsetzen?
Der höhenverstellbare Schreibtisch und Bürostuhl
Ein manuell oder elektrisch höhenverstellbarer Schreibtisch eignet sich ideal, um verschiedene gesunde Haltungen im Büroalltag einzunehmen. Du kannst während der Arbeit deine Position problemlos vom Sitzen ins Stehen wechseln. In der Ergonomie gibt es das Konzept der „durchschnittlichen“ Person nicht. Es ist einfach nicht möglich, jedem Menschen im Unternehmen einen Stuhl anzubieten, der speziell auf seine aktuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Eine sehr empfehlenswerte Lösung besteht darin, den Arbeitnehmern vollständig verstellbare Stühle anzubieten, die für eine Vielzahl von Körpertypen geeignet sind. Der Stuhl sollte mit Hebeln ausgestattet sein, die eine einfache Einstellung der Sitzhöhe und -neigung sowie der Höhe und des Winkels der Rückenlehne ermöglichen.
Auf eine richtige Sitzhaltung achten
Für jedes wichtige Gelenk wie Hüfte, Knie und Ellbogen gibt es einen bestimmten Bereich, in dem jeder gesunde Mensch eine bequeme Position finden kann. Diese Positionen dürfen weder den Blutkreislauf oder die Atmung beeinträchtigen noch die Muskelbewegung oder die normale Funktion der inneren Organe behindern. Die Variation dieser Haltungen ist der Kern einer guten Sitzhaltung. Anstatt mit dem Bürostuhl zum Drucker zu rollen, solltest du aufstehen, deine Beine und Arme schütteln und die Papiere holen. Oder beim Kopieren mehrerer Dokumente könntest du ein paar kurze Dehnübungen machen. Schließlich reichen schon fünf Minuten Bewegung aus, um den Stoffwechsel wieder in Gang zu bringen.
Nutze deine Pause
Wenn du schon die meiste Zeit auf der Arbeit im Sitzen verbringst, solltest du wenigstens deine Pause nutzen und dir einen kleinen Spaziergang gönnen. Diese Art der Pausengestaltung ist wohltuend und gesund, da dein Herz, Lunge und Muskeln aktiviert werden und die frische Luft dir einen klaren Kopf verschafft.
Ernähre dich ausgewogen und trinke ausreichend Wasser
Eine gesunde Ernährung und ein aktives Leben, kombiniert mit einer positiven Einstellung, können, das Risiko von Herzerkrankungen und bestimmten Krebsarten reduzieren.
Anstatt also während der Arbeit zum Donut zu greifen, sollte man lieber einen frischen Apfel zu sich nehmen, sodass in Kombination mit den Folgen des langen Sitzens das Risiko, schneller krank zu werden, nicht weiter steigt.
Fazit
Wie das Rauchen kann auch das lange Sitzen dazu führen, dass du krank wirst. Es gibt einige Hilfsmittel und Tipps, die dir dabei helfen, den Büroalltag so zu gestalten, dass auf Dauer keine gesundheitlichen Probleme gefördert werden. Sich das Rauchen abzugewöhnen, ist eine prekäre Herausforderung, doch sich die wechselnden Körperhaltungen auf der Arbeit zur Gewohnheit zu machen, sollte kein allzu großes Problem darstellen.