Wo die Liebe hinfällt – Selten hat dieser Satz so viel Sinn gemacht, wie in Situationen, an denen sich auf der Arbeit eine Beziehung ergibt. Ein kleiner Flirt im Büro gehört bei vielen Arbeitnehmern beinahe dazu. Doch dass aus solchen Situationen irgendwann wirklich Liebe (ugs. Büromanze) entsteht und sogar eine Partnerschaft, das ist da noch lange nicht gesagt. Jedoch gibt es deutlich mehr Partnerschaften auf der Arbeit, als man zunächst annehmen würde.
Die Arbeit als Ort der Liebe: Häufiger als gedacht
Unser Arbeitsplatz ist zweifellos mehr als nur der Ort, an dem wir unser Geld verdienen. Dies gilt für zahllose Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Deutschland. Da wird schonmal der Kollege zum Freund. Wo menschliche Gefühle und Emotionen vorhanden sind, da ist auch die Liebe verständlicherweise nicht weit.
Eine Beziehung am Arbeitsplatz ist somit längst kein Alleinstellungsmerkmal und es gibt zahlreiche Beispiele, dass Partnerschaft und Job sich nicht ausschließen müssen, wenn man in beiden Bereichen mit der gleichen Person zu tun hat. Arbeit bedeutet, sich mit Hingabe in eine Aufgabe oder ein Projekt zu vertiefen und für eine ideale Auseinandersetzung ist auch ein großes Maß an Identifikation notwendig. Entsprechend ist es auch der Kollege bzw. die Kollegin, welche einen Platz im eigenen Leben einnehmen. Im Optimalfall führt die Liebe dazu, dass man auch den Weg zur Arbeitsstätte mit großer Freude antreten kann und noch motivierter ans Werk geht. Ob man nun an gleichen Projekten und im gleichen Bereich arbeitet oder sich schlicht und einfach darauf freuen kann, in der Mittagspause schon ein wenig Zeit verbringen zu können: Beide Optionen bieten große Vorteile im emotionalen Bereich.
Darf der Kollege von der Beziehung erfahren?
Die Frage, ob die Kollegen und die Mitarbeiter insgesamt etwas von der Partnerschaft wissen dürfen, stellt sich nahezu jeder, der auf der Arbeit bereits einmal ein so persönliches Verhältnis eingegangen ist. So individuell wie die Menschen selbst sind, so individuell ist auch die Beantwortung dieser Frage. Wichtig ist hierbei in jedem Fall, dass die beiden Partner sich einig sind und gemeinsam zu der Entscheidung kommen, ob sie etwas erzählen möchten oder nicht. Grundsätzlich gilt zwar, dass es vielen Menschen leichter fällt, befreit das eigene Leben zu leben und sich selbstbewusst sowie offen zu verhalten, wenn sie nichts verbergen. Jedoch kann es auch gute Gründe geben, warum Partner sich dazu entscheiden, zunächst einmal den Mantel des Schweigens über die neue Partnerschaft zu werfen.

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Offenheit siegt auch am Arbeitsplatz
Beinahe jeder von uns hat schon einmal befürchtet, dass unser Umfeld auf die eine oder andere Neuigkeit am Ende deutlich negativer reagiert, als es am Ende wirklich der Fall gewesen ist. Auch bei einer Partnerschaft, die von zwei Menschen gelebt wird, welche sich auch die Arbeitsstätte teilen und sich vielleicht auch erst auf der Arbeit kennengelernt haben, kann Offenheit dazu führen, dass du dich wohl damit fühlst, die Mitarbeiter nicht im Unklaren zu lassen. Meistens bekommen Kolleginnen und Kollegen durchaus mit, dass sich zwei Mitarbeiter auf der Arbeit besonders gut verstehen. Hier gibt es in vielen kleineren und auch großen Betrieben das eine oder andere Gerücht über die Beziehung zwischen den beiden Menschen. Trittst du diesen Gerüchten entschieden entgegen und sprichst gemeinsam mit der Partnerin oder dem Partner aus, dass es sich um eine Partnerschaft handelt, so wirst du merken, dass tatsächlich ein großer Ballast von deinen Schultern fällt. Der Umgang mit der Partnerin oder dem Partner wird auf der Arbeitsstätte im Nachhinein ebenso viel einfacher. Weiterhin gilt aber selbstverständlich die Freiheit, wann und ob du dich für diese Offenheit entscheidest. Dementsprechend sei dieser Absatz für dich ein kleiner Hinweis und ein gut gemeinter Rat, der aber selbstverständlich nicht den Anspruch erhebt, in jeder Situation und Phase richtig zu sein.
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Arbeit und Liebe: Klar trennen und dennoch die Gemeinschaft genießen
In deinem Arbeitsleben werden dir immer wieder Situationen begegnen, die deine volle Aufmerksamkeit erfordern und in denen jegliche Emotionalität sowie menschliche Zusammenhänge hinten angestellt werden müssen. Dies gilt zweifellos auch für deinen Job, in dem du Tag für Tag probierst, alles zu geben und für Erfolge zu sorgen. Diese Situationen lassen es nicht zu, dass sich Arbeit und Gefühle vermischen. Im Idealfall ist es aber in einer Partnerschaft so, dass man sich auch in Sachen Ehrgeiz und Arbeitskraft gegenseitig beflügeln kann. Die klare Absprache zu treffen, dass man auf der Arbeit auch tatsächlich den vollen Fokus nur auf jene richtet und sich dabei gegenseitig unterstützt, kann euch beide stärken. Ihr freut euch außerdem umso mehr auf eure private Zeit nach der getanen Arbeit, wenn ihr alles das, was euch als Paar ausmacht, auf diese Zeit legt.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass eine Partnerschaft auf der Arbeit durchaus erfolgreich verlaufen kann und entgegen aller Klischees dazu führt, dass Freude aufeinander auch im privaten Sektor noch vorhanden sein kann.